Autogenes Training mit Haiku-Lyrik: Vom Wogen des Meeres

Stellen Sie sich vor, Sie liegen am Meeresstrand und lauschen dem ewigen Wogen der Wellen. Auch an einem gleichmäßig rauschenden Gebirgsbach wird man schnell von angenehmer Müdigkeit übermannt. Das schlichte Haiku vom Meereswogen ist – ähnlich wie beim Autogenen Training – auch bestens als Affirmation geeignet. Spüren Sie in das lyrische Element der Wiederholung hinein und begreifen Sie Ihren Körper als Teil der Ewigkeit!

Anleitung: Achtsamtkeitstraining
Info: 5-min.-Entspannung Mo. + Mi.
Therapeutischer Nutzen: Achtsamkeit

 

Meereswogen

haiku lyrik vom meereswogen, das niemals endet

1. Einstimmung auf das Meer zur körperlichen Wahrnehmung:

  • Lege beide Hände auf deinen Bauch!

  • Beobachte mindestens 1 min. lang, wie sie sich heben und senken.

  • Schließe dann die Augen und höre ebenso lange deinen Atem

  • Öffne die Augen und beobachte erneut das Heben und Senken deiner Hände!
  • Wiederhole dabei leise die folgende AT-Affirmation: „Es atmet mich…“!

 

Haiku-Lyrik

Es wogt und wogt und

wogt. Das wunderbare Wogen

niemals endet.

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2. Achtsamkeitstraining mit dem Haiku-Gedicht:

  • Lies das Haiku-Gedicht mehrmals laut oder wiederhole es still. Achte dabei auf die dunklen Vokale!

  • Zähle nun die dunklen Vokale „o“, „u“, „a“ einmal durch und setze sie in Relation zu den hellen Vokalen!

  • In welcher Zeile des Gedichts überwiegen die hellen Vokale?

  • In den ersten beiden Zeilen überwiegen die dunklen Vokale, wobei sie mit einem prägnanten Mitlaut verbunden sind. Wie lautet der Mitlaut und an welches Geräusch in der Natur erinnert er dich?

  • Überlege, wer das Wogen eigentlich ausführt! Oder wogt „es“ nur einfach?

Das Wörtchen „es“ besagt nicht genau, wer die Handlung ausführt oder wodurch sie ausgeführt wird. Ebenso wie in der AT-Affirmation „Es atmet mich.“ führt eigentlich niemand eine Handlung aus. Sie läuft passiv bzw. ohne Zutun oder gar Mühsal ab – das heißt von ganz allein, quasi automatisch und vollkommen entspannt.

  • Die Überschrift des Beitrages weist bereits auf das Meereswogen hin. Woraus kann man entnehmen, dass in dem Haiku das Meer gemeint ist

Das Wort „es“ kann auf alles Mögliche deuten: Kornfeld, Meer oder auch See. Jedoch weist die dritte Zeile des Haikus darauf hin, dass es sich um eine ewige Bewegung handelt. „Niemals endet“ bedeutet Ewigkeit, aber auch Ausdehnung und endlose Ferne. Demnach bezieht sich das Wogen in dem Haiku sicher auf das Meer.

  • Es gibt ein Element in dem Gedicht, welches sowohl die wogende als auch die endlose Bewegung verdeutlicht: die Wiederholung! Welche Wörter, Vokale und Mitlaute werden am meisten wiederholt und was drücken sie aus?

  • Wie oft wird die Lautfolge „und“ wiederholt und was bewirkt sie?

  • Lies das Haiku noch einmal und wiederhole es still! Vielleicht kannst du jetzt eine Art lyrischen Gesang in dir spüren?

  • Vergleiche deinen Atem mit dem passiven Wogen des Meeres! Spüre die Entspannung! Es atmet dich…

Infos und Tipps: Die gesunden Angebote der Natur nutzen

Die schlaffördernde Wirkung von sich wiederholenden Lauten und Bewegungen können wir im Urlaub besonders gut für unsere Gesundheit nutzen. Wenn man am Meeresstrand oder an einem Bach sitzt, wird man nicht selten von einer angenehmen Müdigkeit erfasst. Nutzen Sie dieses gesunde Angebot der Natur und lassen Sie sich ab und zu in einen tiefen Schlaf wiegen. Vielleicht führt zudem das Gefühl der Ewigkeit zur Beruhigung und Entspannung. Wir sind ein Teil der Natur, der Atem von Mutter Erde ist auch unser Atem. Ähnlich wie beim autogenen Training können Sie das Haiku auch als Affirmation einsetzen!

 

(Alle Haiku-Gedichte im Bernsteinrose-Blog stammen von Gabriele Walter. Bitte beachten Sie das Urheberrecht!  Insbesondere auch die Haikus können nur mit unserer Genehmigung veröffentlicht werden. Sie können jedoch gerne zu unseren Beiträgen verlinken.

 

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Als Buchautorin und Journalistin arbeitet Gabriele Walter mit dem Künstler und Grafiker Kurt Ries zusammen. In ihrem Reise- und Relaxblog helfen sie den Lesern, im Sinne der Selbstfürsorge und Prävention Stressverhalten zu korrigieren und sich Energie, Lebensfreude und mentale Kraft zuzuführen. Dabei fördern sie auch Kunst und Muse.