Beitragsreihe: Reisen bildet und macht gesund!

Im Reisen leben vor allem die Ferne und die Freiheit. In dieser Beitragsreihe möchten wir Ihnen jene Reisebeiträge im Bernsteinrose-Blog vorstellen, welche sich in keiner anderen unserer Reisefolgen einreihen und nur aus wenigen Beiträgen bestehen. Dabei möchten wir ein paar edle Gedanken zum Thema Reisen aus dem Vorwort unseres Kunst- und Geschenkbuches „Weltreise mit Kunst“ einfließen lassen und die Bedeutung des Reisens für die Menschheit hervorheben. Denn nicht vergessen werden sollte: Egal wohin man auch fährt, Reisen bildet und macht gesund! Die Ferne ist auch immer das Land der erfüllten Wünsche. Sie ist die wundervollste Abkehr vom sorgenvollen Alltag, eine Flucht ins Paradies des Traumlandes hinein, wo klimatischer Wechsel und die Gesundung der befreiten Seele zum körperlichen Ausgleich und Erholung führen können.

Wehmut der Ferne – Über das Reisen

Wenn man sich nicht bewegt, verwandelt und entwickelt man sich nicht, man wird starr. Der weitgereiste Schriftsteller Mark Twain meinte: „Reisen ist tödlich für Vorurteile.“. Und vielleicht gehört zu den gefährlichsten Weltanschauungen jene der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben. Der Mensch hat zwei Pole: Zum einen die Sesshaftigkeit, das Haus und das Feld, und zum anderen die Wanderschaft auf dem Weg der Sehnsucht. Die Sehnsucht aber führt uns über diese Welt hinaus, sie verkörpert sowohl das Verlangen nach dem Wandel als auch nach dem Bewandertsein. Und dennoch ist für Rainer Maria Rilke, welcher als „unbehauster“ reisender Dichter galt, „auf allen Wegen Heimkehr“.

Einzelne Reisebeiträge im Bernsteinrose-Blog

Schiff im Hafen - Mit Schiffsseil und blauem Meer

Schiff im Hafen

Ausland:

Deutschland:

Weitere Reisebeiträge finden Sie auch in der Blog-Kategorie „ACHTSAMKEIT Reisen“!

Fahrradtour unter blauem Himmel

Radtour im Sommer

Neben kulturellem Austausch und Gesundheit werden durch das Reisen immer auch Bildung und Inspiration gewonnen. Schon auf der „Grand Tour“ seit der Renaissance sollten junge Angehörige des europäischen Adels Fähigkeiten wie Unternehmensgeist, Mut, das Vermögen, andere Menschen zu führen, Entschlussfreudigkeit, Vertrautheit mit Sitten und Anstandsregeln und nicht zuletzt Fremdsprachenkenntnisse erwerben. Im 18. Jahrhundert führte die „Grand Tour“ von England über Deutschland den Rhein entlang nach Italien. Dies war auch die Zeit von Auswanderung und Kolonisation.

In der Blütezeit des Haiku im 17. Jahrhundert unternahmen die Dichter und Maler Japans dagegen gesellige Pilger- und Dichtungsreisen, bei denen lyrische Reisetagebücher verfasst wurden. Die Haiku-Gedichte wurden darin auch bildlich skizziert. Den japanischen Haiku-Poeten entsprachen in Europa später dann die reisenden Dichter und Künstler wie zum Beispiel Johann Wolfgang von Goethe, Lord Byron und William Turner.

Asiens Gartenkunst ist Meditation pur!

Goethe war als Poet in Italien auch zum Maler geworden. Berühmt sind seine Sepia-Zeichnungen aus jener Zeit. Hier zeigt sich das fruchtbare Zusammenspiel von Kunst, Poesie und Reisen. Goethe wollte griechische Tempel sehen und fuhr deshalb nach Paestum. Und obgleich er nicht bis nach Ägypten gelangen konnte, schrieb er seinen West-östlichen Divan – eine poetische Reise, deren Ausgangspunkt in Deutschland lag, im Grunde eine Fantasiereise.

Jene Sehnsucht nach dem Orient wurde später u. a. von August Macke und Paul Klee auf deren Tunesien-Reise aufgegriffen. Zuvor war Paul Gauguin gar bis in die Südsee gereist. Und schließlich konnten dem Nimbus kunstbeseelter Landschaften und Orte wie der Provence, Venedig, Paris, New York, Santorini oder der Toskana ganze Maler- und Dichterscharen nicht widerstehen. Auch die Kunstgeschichte gleicht einer Reise zu neuen Ufern. Ebenso erhielt zum Beispiel die Musik des 20. Jahrhunderts durch das Reisen starke Anregungen aus der Folklore verschiedener Völker.

Cordoba – Andalusien

Zufällig fiel das Jahr der Entstehung des Buches mit dem dreißigsten Jahrestag des Mauerfalls in Deutschland und der Vereinigung von Ost- und Westeuropa zusammen. Als Folge diktatorischer Ideologien, welche einerseits zu einem verheerenden Krieg und andererseits zur absurden Beschränkung der Reisefreiheit geführt hatten, erhielt das Thema Reisen mittlerweile jedoch nicht allein in Deutschland eine politische (und aufgrund der Corona-Krise nun leider auch eine sehr beeinträchtigende gesundheitliche Dimension), vor allem wenn es um das Flüchtlingsproblem geht.

Denn wenn man danach sucht, das Wesen und das Innenleben einer Sache zu beschreiben, dann wird man anerkennen müssen: Letztendlich sind alle Menschen Flüchtlinge. Die einen, weil sie aus dem einen oder anderen unerträglichen und daher nachvollziehbaren Beweggrund nicht mehr dort sein können, wo sie aufgrund von Heimweh eigentlich sein möchten, und die anderen, weil sie das Glück haben dort zu sein, wo es zur Zeit keinen Anlass zur Flucht gibt, jedoch Zeiten können sich ändern.

Weißes Kreuzfahrtschiff vor der Küste Dubrovniks

Kreuzfahrtschiff vor der Küste Dubrovniks

Allen unvorhersehbaren Widrigkeiten zum Trotz spielt nicht selten auch die Freude am Abenteuer ins Reisen hinein. Wie dem auch sei, nicht reisen zu können, macht wehmütig. Der persische Dichter Hafis dagegen ermutigt zu einer Flucht aus unseren inneren Zwängen: „Du bist deine eigene Grenze, erhebe dich darüber.“ Denn in der einen oder anderen Weise braucht letztendlich jeder die „Flucht“. Angesichts der sozialen Ungerechtigkeit in der Welt ist das „Loslassen“ in der Kreuzfahrt-Suite lediglich ein Privileg.

Unter Berücksichtigung einer Empfehlung von Ernest Hemingway, niemals mit jemanden zu verreisen, den man nicht mag, ist das Reisen aber auf jeden Fall ein vortreffliches Heilmittel gegen Kummer. Denn die Ferne ist auch immer das Land der erfüllten Wünsche. Sie ist die wundervollste Abkehr vom sorgenvollen Alltag, eine Flucht ins Paradies des Traumlandes hinein, wo klimatischer Wechsel und die Gesundung der befreiten Seele zum körperlichen Ausgleich und Erholung führen können.

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Als Buchautorin und Journalistin arbeitet Gabriele Walter mit dem Künstler und Grafiker Kurt Ries zusammen. In ihrem Reise- und Relaxblog helfen sie den Lesern, im Sinne der Selbstfürsorge und Prävention Stressverhalten zu korrigieren und sich Energie, Lebensfreude und mentale Kraft zuzuführen. Dabei fördern sie auch Kunst und Muse.