Entspannung im Büro: Im Büro genießen? Genuss erlaubt!

Erstaunlicherweise wird Genuss oftmals sogar abgelehnt, weshalb von klugen Psychotherapeuten die sog. Genussregeln erstellt wurden. Viele Menschen bedauern am Ende ihres Lebens, dass sie nicht den Mut hatten, mehr Gefühle auszudrücken und sich selbst mehr Glück und Zufriedenheit zu gönnen. Aber dann ist es leider zu spät, denn wir haben nur ein Leben zur Verfügung. Darüber hinaus haben wir für Sie einen entlastenden Tipp, wie Sie sich am besten dazu aufraffen können, eine immer wieder aufgeschobene Arbeit zu beginnen.

Warum denn nicht genießen?

Blühende Goldregenzweige mit dichten Blüten

Im Juni duftet auch der Goldregen

Der Glaube, wir könnten unsere Zufriedenheit durch Geld oder materielle Güter auf Dauer erkaufen, ist in uns aufgrund unserer existenziellen Bedürfnisse tief verwurzelt. Materieller Besitz und Geld können uns jedoch, wenn überhaupt, nur kurze Zeit Befriedigung verschaffen, wobei der Druck, viel Geld zu verdienen, die menschliche Gesellschaft auch der guten Gefühle beraubt.

Doch am meisten werden Sie vielleicht durch Ihre eigene Einstellung an dem Vorhaben gehindert, effektive Genussmomente in Ihren Arbeitsalltag einzubauen. Wenn Sie zum Beispiel mit den folgenden Augenblicken des Genusses entspannen und es sich dadurch gut gehen lassen, wird gewiss kein dickes Ende folgen:

Sehen: Folkloristische Teppiche betrachten / Bunt schafft Frohsinn
Hören: Das Flattern eines Vogels hören / Stiimungsaufheller Blaumeise
Riechen: Den Duft des Meeres genießen / Stilles Meer im Abendrot
Schmecken: Auf dem Fischmarkt bummeln / Fantasiereise ins Mittelalter
Tasten: Eine Muschel bewundern / Bodyscan
Humor: Ziegenpärchen zum Schmunzeln / Fotoshooting
Intellektueller Sinn: Der Mondkuss / Scherz-Lyrik

In der Blog-Kategorie „ACHTSAMKEIT Genusstraining Reisen“ stehen viele weitere „Reise- und Glücksmomente“ zur Auswahl bereit. Sie gehören zu unserer „5-min-Entspannung“, die in der Regel zweimal pro Woche erscheint und jeweils auch mit einer Übung zur körperlichen Entspannung verbunden wird.

Kunst genießen

In der neuen Glücksmomente-Kategorie „Kunstbilder betrachten“ können Sie sich ein Kunstbild aussuchen und Kunst bei einer geführten Kunstmeditation genießen. Dabei tauchen Sie in außergewöhnliche Welten ein!

Es gibt drei Wege, die „Genuss- bzw. Glücksmomente“ im Bernsteinrose-Blog zur Entspannung am Arbeitsplatz sinnvoll einzusetzen:

  1. Falls es Ihnen der Arbeitsablauf erlaubt, legen Sie eine kurze Pause ein und wählen dafür einen „Glücksmoment“ aus unserer „5-min.-Entspannung“ aus!
  2. Sie können einen „Glücksmoment“ am Abend oder als Gute-Nacht-Lektüre für schöne Träume lesen. Die intensive bzw. achtsame Betrachtung eines schönen Bildes prägt sich leicht ein und wird Ihnen daher gewiss in Erinnerung bleiben. Auf diese Weise können Sie den „Glücksmoment“ bzw. ein schönes Bild am nächsten Tag in der Fantasie abrufen und damit jederzeit entspannen, denn quasi setzen Sie damit einen Anker für schöne Gedanken.
  3. Übung macht den Meister! Sie lassen sich von den „Glücksmomenten“ inspirieren und nutzen die Anregungen in der Mittagspause oder in Ihrer Freizeit für eigene Genussmomente. Dies ist sicher der beste Weg zur Entspannung, denn Sie sitzen dabei nicht in einem geschlossenen Raum am Computer, sondern bewegen sich an der frischen Luft und tanken Sonnenenergie!

Manche Menschen meinen, dass man nur dann wertvoll ist, wenn man gute Leistungen vollbringt. Sie bewerten es als verpönt, bestimmte Dinge lediglich um der Muße und des Genusses willen auszuführen. Einen Garten sucht man zum Beispiel nicht auf, weil er vielleicht schön duftet und zur Erholung einlädt, sondern weil man den Rasen mähen muss.

Vor allem ist es wichtig, sich in selbstsicherer Weise von sozialen Übergriffen abzugrenzen, denn die sog. „Weicheier“ oder „WarmduschlerInnen“ sind beim genaueren Hinsehen nicht selten jene Leute selbst, die allzu gerne mit selbstgefälligen Unterstellungen um sich werfen.

Was ist (kein) Genuss?

Steinfigur in einem Weinort an der Mosel

Muse und Entspannung mit Kunst

Genussfähigkeit grenzt sich von einer falsch verstandenen Vergnügungssucht ab, d.h. von der Auffassung, Genießen habe mit dem Erleben von Überfluss, Zügellosigkeit bzw. entgrenzter Triebhaftigkeit zu tun. Oft spielt auch Rücksichtslosigkeit hinein. Vielmehr geht es um das Erarbeiten einer Fähigkeit zum positiven Erleben und Verhalten im Alltag, wobei dem Stress als Gesundheitsfeind ein Gegengewicht geboten wird. Genießen ist vom Materiellem unabhängig und hilft, ein Burn-out zu verhindern.

Meistens wird Genuss mit Essen und Trinken assoziiert, selten jedoch mit Gesundheit und Glück! Dabei kann es Genuss- und Glücksmomente so zahlreich wie Sterne am Himmel geben, vorausgesetzt, man geht achtsam und mit offenen Sinnen durch die Welt.

Erst durch die Reflexion des Lustgefühls und des Angenehmen wird aus Lust Genuss, wobei auch der Humor als Therapiewerkzeug eingesetzt wird. Spüren Sie doch einmal nach einer „Lachparade“ achtsam in sich hinein: Was hat sich in Ihnen verändert? Dass Lachen genüsslich und noch dazu gesund ist, kann man spüren, wobei auch hier falscher Humor von echter Freude abzugrenzen ist.

Der altgriechische Philosoph Epikur hat uns die wertvolle Botschaft hinterlassen, dass Glück machbar ist. Nicht Völlerei, Materielles oder Exzesse erzeugen ein lustvolles Leben, vielmehr können wir durch das Einhalten von Grenzen, den maßvollen Umgang mit der Welt und das sinnvolle Abwägen im Rahmen von Enthaltsamkeit zur Lebenszufriedenheit beitragen.

Askese schützt vor Sättigung, Ermüdung und Abstumpfung der Sinne. Gier und Genuss können nie ein Paar werden, Sehnsucht und Genuss sind dagegen wie füreinander geschaffen.

Schule des Genießens – Genuss durch Achtsamkeit

Weiß-terrafarben gekachelter Finca-Flur mit Zitronenkorb auf Mallorca

Wohnen und Genießen: Zitronenkorb in Finca (aus der Mallorca-Folge im TERRA-Journal)

Achtsamkeit ist eine grundlegende Voraussetzung für Genuss – viele Menschen machen zwar viele Dinge, die genussvoll sind, aber sie sind dabei nicht achtsam, weshalb eine detaillierte Anleitung zum genussvollen Erleben sinnvoll ist.

Bei dieser Schule des Genießens geht es um das kreative Erlernen bzw. Wiederentdecken von gezielten freud- und lustvollen Sinneswahrnehmungen. Denn die genaue Kenntnis der eigenen individuellen Bedürfnisse und Vorlieben betreffend Erholung, Entspannung, Glücksmomenten und Genusserleben ist sehr wichtig.

Aktives Genießen muss konsequent gefördert werden, denn es trägt auch zu einer höheren emotionalen Intelligenz bei. Je weniger bewusst wir bestimmte Tätigkeiten ausüben, umso weniger befriedigen sie uns. Wer zum Beispiel abnehmen möchte, der sollte wissen, dass der flüchtige Gedanke an eine Speise den Appetit ansteigen lässt, dass jedoch, je detaillierter man sich die verführerische Köstlichkeit vor seinem inneren Auge vorstellt, umso stärker der Appetit entschwindet.

Das Wissen über Herkunftsland, Klima, Anbau und Verarbeitung sowie verschiedene Geschmacksrichtungen lässt uns Wein und Speisen als wertvoller betrachten und mit kleinen Portionen zufrieden sein.

Dabei gibt es den spontanen und den geplanten Genuss. Beide sollten regelmäßig praktiziert werden: Wenn es Zeiten gibt, in denen sich von selbst zu wenige Genussmomente einstellen, dann ist eine Planung zu empfehlen.

Sieben Genussregeln

Provence-Haus: Terrasse

Genuss braucht Zeit

Rahmenbedingungen von Genuss sind die sog. Genussregeln:

  • Genuss braucht Zeit
  • Genuss muss erlaubt sein
  • Genuss geht nicht nebenbei
  • Genuss ist individuell bzw. sollte man wissen, was einem gut tut
  • Weniger ist mehr bzw. kann Askese Genuss erhöhen
  • Ohne Erfahrung kein Genuss (Übung macht den Meister!)
  • Genuss ist alltäglich

Tipp für den Arbeitsbeginn

Brüssel: Bank mit Hecke in der Gartenanlage du Sablon

Die Arbeitsschritte in die Realität umsetzen…

Sollte Sie nun immer noch Ihr Gewissen plagen, kann Sie die folgende Übung dazu bewegen, lustvoll an die Arbeit zu gehen. Zuweilen ist uns das Ziel klar, aber dennoch scheuen wir uns, eine Arbeit zu beginnen. Man nennt so etwas auch Lern- oder Leistungsstörung. Es kann zum entlastenden Genuss werden, diese zu überwinden, sich am Flow der Handlung und schließlich und endlich am Erfolg der getanen Arbeit zu erfreuen.

Den Handlungsbeginn mental einüben

  • Ziehe dich im räumlichen Sinne zunächst vollkommen von deinem Arbeitsfeld (Schreibtisch) zurück und entspanne für einige Minuten!

Dadurch gewinnst du mentalen Abstand zu deinem Ziel. Man nennt dies auch „Distanzierung“.

  • Stell dir detailliert vor, wie du die geplante Arbeit ausführst, dich zum Beispiel an den Schreibtisch setzt oder ein Buch aufschlägst und das Inhaltsverzeichnis aufmerksam studierst.
  • Weiterhin in der Imagination suchst du das relevante Kapitel heraus und schreibst daraus Stichworte auf oder du verrichtest eine andere Arbeit Schritt für Schritt in deinen Gedanken.
  • Plastisch vorgestellt, nimmst du nun dein Schreibgerät (Kuli oder PC-Tastatur) und machst Notizen.
  • Nun imaginierst du nochmals diesen gesamten Ablauf, öffnet dann deine Augen, stehst auf, begibst dich an deinen Arbeitsplatz und setzt die dir inzwischen bekannten Arbeitsschritte in die Realität um!

Mit Staunen werden Sie feststellen, wie leicht und sicher die Umsetzung der Imagination bzw. Hypnose in das reale Handlungsziel ist!

 

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Als Buchautorin und Journalistin arbeitet Gabriele Walter mit dem Künstler und Grafiker Kurt Ries zusammen. In ihrem Reise- und Relaxblog helfen sie den Lesern, im Sinne der Selbstfürsorge und Prävention Stressverhalten zu korrigieren und sich Energie, Lebensfreude und mentale Kraft zuzuführen. Dabei fördern sie auch Kunst und Muse.