Entspannung mit Lyrik: Kuckuck und Blütenmond

„Was ist ein Blütenmond?“, werden Sie vielleicht fragen. Der Blütenmond entspringt der Fantasie einer Dichterin. Aber was ist Fantasie und wie entsteht sie eigentlich? Nutzen Sie den lyrischen Dreizeiler als Quelle von Kreativität und Genuss… – und um entspannt in die Nachtruhe zu gleiten. Zu einer geruhsamen Nacht können schöne Gedanken verhelfen. Sie können sich als märchenhaftes Traumbild einprägen oder zu poetischen Gefühlen inspirieren.

Anleitung: Achtsamtkeitstraining
Info: 5-min.-Entspannung Mo.+Mi.
Therapeutischer Nutzen: Achtsamkeit

Kuckuck und Blütenmond

Haiku mit Kuckucksruf, Mond und Kastanienbaum

Eine Kurzgeschichte zur Einstimmung

Neulich las ich ein Interview mit Karl Lagerfeld. Daraus ging sinngemäß hervor, dass Künstler im Urlaub nicht einfach nur am Strand liegen oder am Meer spazieren gehen, sondern dabei arbeiten. Viele Menschen werden sicher fragen, was das mit Arbeit zu tun hat, wobei sie verkennen, dass Denken eine höchst sinnvolle Arbeit ist und dass man zum kreativen bzw. effektiven Nachdenken viel Zeit braucht. Ohne Denken und Inspiration kann es keinen Fortschritt geben! Was wäre die Mode von Karl Lagerfeld wert, wenn er sich seine modischen Impulse am Schreibtisch holen würde?

Ebenso verhält es sich mit der Dichtkunst. Viele Menschen sind vielleicht der Meinung, dass einem Dichter die Verse nur so zufliegen. Tatsächlich mag es diese Momente geben, in denen mir ein Haiku gleich einem Vöglein in die Seele flattert. Aber bis es soweit ist, braucht es Stunden und Tage…, in denen ich über das Haiku nachdenke und Inspiration suche. Und dann ist es noch lange nicht ausformuliert!

Es mag sein, dass es dem ein oder anderen Menschen leichter fällt, ein Gedicht zu schreiben oder ein Bild zu malen, weshalb er vielleicht auch Kunst oder Literatur studiert hat. Nicht umsonst gibt es an einer Universität alle möglichen Fachrichtungen, die einst wie von selbst entstanden und gleichermaßen ihre Berechtigung haben. Jeder Mensch hat von Natur aus eine Berufung, woher sich übrigens das Wort „Beruf“ ableitet.

Ungeachtet dessen wird dagegen leider oft die berühmt-berüchtigte Frage gestellt: Brauchen wir Gedichte, brauchen wir Kunst? Dabei wissen viele Menschen gar nicht, was sie wirklich brauchen. Was überlebt hat, sind nicht die Ideologien, die Bücher verbrannten und Kunst als entartet propagierten, sondern die Weltliteratur und Namen wie Picasso, Goethe und Beethoven und viele viele andere Dichter, Musiker und Künstler, deren Werke in hohen Auflagen verkauft werden.

Das Deutsche Reich brach dagegen schon nach einem Jahrzehnt zusammen, der dogmatische Extremismus und inhumane Ideologien überleben sich immer wieder von selbst.

Wie dem auch sei, lassen Sie jetzt los – von jenen inhumanen Sphären der Geschichte und folgen Sie uns auf dichterischen Spuren, genießen und entspannen Sie!

Stell dir vor:

  • Schließe die Augen.
  • Visualisiere ein kleines Dorf irgendwo…. Am späten Abend läufst du im Mondschein aus dem Dorf heraus – über die Felder, bis du zu einer alten Kastanienallee gelangst.
  • Gerade steht die Allee in voller Blüte.
  • Um dich herum herrscht abendliche Stille.
  • Welchen Unterschied kannst du zu Gedanken an Krieg, Macht und Gewalt spüren?
  • Öffne die Augen, lies das Haiku und widme dich dem Achtsamkeits- und Genusstraining.

Haiku-Lyrik

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Am Weg zur alten

Kastanienallee der Kuckucksruf.

Blütenmond.

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Achtsamkeitstraining mit dem Mond-Haiku:

  • Lies das Haiku-Gedicht mehrmals laut oder wiederhole es still! Achte dabei auf die Wortarten in dem Gedicht! Wie viele Substantive (Hauptwörter) sind in dem kleinen Haiku enthalten?
  • Welche Gefühle erzeugen die Wörter in dir?

Die vier Substantive haben die Funktion von Schlagwörtern, die eine Handlung wie im Zeitraffer beschreiben.

  • Überlege und analysiere, was in dem Kurzgedicht eigentlich genau passiert! Was läuft nacheinander ab?

Bitte denke du jetzt einmal über das kleine Sprachkunstwerk nach! Befrage dabei alle deine Sinne:

  • Was hörst du und in welchem Moment hörst du es im Ablauf der Haiku-Handlung?
  • Was siehst du und was passiert in diesem Moment?
  • Was riechst du und wo bzw. in welchem Augenblick riechst du es?
  • Was bewirkt das einzige Adjektiv (Eigenschaftswort) bzw. das Wort „alt“ in dem Gedicht?
  • Lass dich nun von dem Wort „Blütenmond“ entführen! Wohin führt es dich hin? Zu einem Duft oder in ein Märchen?
  • Welche Gedanken mögen zur dichterischen Entstehung des Wortes „Blütenmond“ in dem Gedicht geführt haben?
  • Was macht der Kuckuck mit dir?
  • Visualisiere und vertiefe dich noch einmal in das duftige Bild, welches das Haiku in dir entstehen lässt!
  • Lege deine Hände auf dein Herz und lass das Bild durch deine Hände dort hinein strömen.
  • Wie fühlst du dich jetzt? Erspüre die Einheit von Körper, Geist und Seele! Fühlst du vielleicht etwas Ungeahntes?

Infos und Tipps: Gedanken sind frei

Mit Hilfe des Handauflegens (Reiki) kann man nicht nur Farben und Bilder in seinen Körper, sondern auch Gefühle – wie zum Beispiel Toleranz – strömen lassen. Neben der Entspannung durch die Wärmeenergie der Hände sind Bilder und Gefühle zudem sehr gut zum Einschlafen und als Auslöser schöner Träume geeignet. Toleranz öffnet unsere Seele, sie schafft Weite und Raum und wirkt damit auch positiv auf Blutdruck und Herz, ja auf die allgemeine gesellschaftliche Gesundung.

(Alle Haiku-Gedichte im Bernsteinrose-Blog stammen von Gabriele Walter. Bitte beachten Sie das Urheberrecht!  Insbesondere auch die Haikus können nur mit unserer Genehmigung veröffentlicht werden. Sie können jedoch gerne zu unseren Beiträgen verlinken.)

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Als Buchautorin und Journalistin arbeitet Gabriele Walter mit dem Künstler und Grafiker Kurt Ries zusammen. In ihrem Reise- und Relaxblog helfen sie den Lesern, im Sinne der Selbstfürsorge und Prävention Stressverhalten zu korrigieren und sich Energie, Lebensfreude und mentale Kraft zuzuführen. Dabei fördern sie auch Kunst und Muse.