Frohgestimmt durch den Herbst

Dem Herbst sagt man nach, dass er an sonnigen Tagen ganz besonders klare Farben hervorbringt. So war es auch am letzten Sonntag, der mit einem himmlischen Blau und knallroten Äpfeln aufglänzte. Für Ihren nächsten Herbstspaziergang haben wir einen köstlichen Tipp und ein passendes Haiku-Gedicht.

Pausieren und entspannen

Wo bleiben die Beiträge im Bernsteinrose-Blog? Kein Problem! Wir hatten Urlaub und im Zuge dessen eine meditative Pause eingelegt. Pausen sind gut zum Nachdenken über neue Ideen. Sicher haben Sie bereits bemerkt, dass wir unseren Themenkreis erweitert haben. Dabei spielen der Genuss und die Entspannung mit Farben eine ganz besonders große Rolle.

Mein letzter Sonntagsspaziergang hat mich zu einem weiteren „Glücksmoment“ inspiriert. Unterwegs „flog“ mir ein Haiku-Gedicht zu, welches als Motto für den heutigen Beitrag dienen soll:

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Nach buntem Herbst das

rote Äpfelchen schmeckt. Bald

kommt die Weihnachtszeit.

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Es ist Oktober und überall liegt Fallobst in den Wiesen herum. Der Herbst ist nicht nur eine Zeremonie für Auge und Seele, sondern auch für den Geschmack. Alles was die Natur im Frühjahr und Sommer zum Gedeihen gebracht hat, lässt sich nun mit Wonne verkosten.

Meditation mit den Farben des Herbstes

Vielleicht möchtest du es mir gleich tun und für einen Herbstspaziergang einen Weg auswählen, der an verschiedenen Obstwiesen vorbeiführt. Nimm einen kleinen Beutel mit und lies 3 – 4 verschiedene Spätäpfel auf, die für eine geruhsame Geschmacksmeditation daheim geeignet sind. Du wirst sicher staunen, wie köstlich die Geschmacksnuancen der Apfelsorten sind. Ihr Aroma ist ebenso intensiv wie die Farben im Herbst.

Dabei kannst du die achtsame Geschmacksmeditation mit visuellem Genuss verbinden:

  • Schau dir das Foto an und überlege, woran es wohl liegen mag, dass die sonnigen Tage im Herbst so klar und freudig hervortreten, obwohl doch alles am Welken ist!
  • Wie würde das Bild im Sommer aussehen?
  • Lass nun das Foto mit den roten Äpfeln auf dich wirken! Was empfindest du dabei?
  • Lies noch einmal das Haiku und vergleiche es mit dem Gefühl, welches das Fotos bei dir hervorruft!

 

Rote Äpfel am Apfelbaum mit blauem HImmel im Hintergrund - Komplementärfarben im Herbst.

Komplementärfarben wirken heiter.

So wie die feine Abstimmung der Farben und Töne eines Bildes gegeneinander eine der vornehmsten Aufgaben der Kunstmaler ist, zeigt uns die Natur mit ihrem herbstlichen Kolorit, wie Farben als Träger der Stimmung wirken.

Während Blau und Grün gleichlautende Farben sind, erzeugen die im Farbkreis weit auseinander liegenden Farbtöne eine heitere Stimmung. Der Farbakkord von Grün, Blau und Rot wirkt wie freudvolle Musik, denn diese Kontrastfarben liegen sich im Farbkreis gegenüber.

Kunst und Poesie als Spache der Seele

Wie bei der Volkskunst mit ihren bunten Volkstrachten beruht die starke Intensität des Blau im herbstlichen Himmel zum größten Teil sicher auf dem Gegensatz der Farben. Dabei lässt sich nachvollziehen, wie Kunst entsteht:

War es vielleicht jene freudvolle Farbstimmung, die mich intuitiv zu dem obigen Haiku inspiriert hat? Was hat der Herbst mit Weihnachten zu tun?

Nicht ohne Grund wünschen wir uns zu Weihnachten ein „frohes Fest“, wobei die Bratäpfel ganz besonders intensiv schmecken. Und drückt sich in den weihnachtlichen Farben Rot und Grün nicht auch unsere winterliche Sehnsucht nach Frohsinn und Heiterkeit aus?

Ebenso wie mit Geschmack und den Farben der Natur kann man auch mit Kunst und Farben meditieren, wobei wir auf unsere neue Blog-Kategorie „Kunstgenuss“ neugierig machen möchten. Wir werden die Kategorie in den nächsten Wochen ausbauen und anhand erlesener Kunstwerke die Möglichkeit geben, mit dem Genuss von Kunst und Farben intensiv zu entspannen.

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Wir wünschen Ihnen einen schönen Herbst!

 

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Als Buchautorin und Journalistin arbeitet Gabriele Walter mit dem Künstler und Grafiker Kurt Ries zusammen. In ihrem Reise- und Relaxblog helfen sie den Lesern, im Sinne der Selbstfürsorge und Prävention Stressverhalten zu korrigieren und sich Energie, Lebensfreude und mentale Kraft zuzuführen. Dabei fördern sie auch Kunst und Muse.