Nicht nur Katzen benutzen ihn als Schlafplatz! Der Grundofen ohne Kacheln besitzt im wesentlichen die gleiche Charakteristik wie der Kachel-Grundofen. Er ist traditionell im deutschen und im slawischen Osten heimisch. Eine Alternative für gespeicherte Wärme ist ein Ofen aus Speckstein. Mit Specksteinöfen lässt sich auch hervorragend backen. Pizzas, Brote, Aufläufe und Backwaren werden wunderbar knusprig.
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Beitragsfolge „Kleine Ofenkunde“:
- Landhausstil und Ofen
- Ein schöner Ofen für den Winter
- Der Kaminofen
- Kachelofen und Specksteinöfen
- Feuern mit Holz
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Speicherwärme mit Speckstein
Das Pendant zum Kaminofen im Bereich des langsamen Anheizens und der langen Wärmespeicherung ist der Specksteinofen. Er ist also nicht als schnelle Zusatzheizung für eisige Kälteeinbrüche im Winter oder kalte Tage in den Übergangszeiten geeignet. Er lässt sich ebenso leicht installieren wie ein Kaminofen, ist allerdings erheblich teurer (ab ca. 4500 Euro). Ideal ist er, wenn man ein Haus vorrangig mit dem Holzofen beheizen will.
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Der in Finnland und Virginia abgebaute Speckstein ist der geborene Ofenstein. Seine Wärmeleitfähigkeit ist um das 8-10fache besser als die von Ofenschamotte; seine Wärmespeicherfähigkeit um etwa 2,5mal höher.
Specksteinöfen müssen nur wenige Stunden befeuert werden, um danach über lange Zeit hinweg (1 bis 2 Tage) gesunde Strahlungswärme abzugeben.
Mit Kacheln und Lehm
Aufwendiger in Kosten und Installation sind Kachelöfen. Hier unterscheidet man zwischen einem Warmluftkachelofen (schnelles Aufheizen) und einem Grundkachelofen, der in der Wärmeübertragung träge ist, die Wärme jedoch lange speichert. Der Brennstoff wird ein- oder zweimal täglich aufgegeben und verbrennt in verhältnismäßig kurzer Zeit.
Anhand der Wandstärke unterscheidet man schwere, mittelschwere und leichte Kachel-Grundöfen. Komplett aufgebaut von einem Meisterbetrieb bekommt man sie ab ca. 6000 Euro.
Aus besonders dickem Mauerwerk hergestellt, besitzt der Grundofen u.a. die hohe Speicherfähigkeit und die dadurch bewirkte lang anhaltende milde Strahlung.
Der gute alte Berliner Ofen
Beliebt sind die so genannten Berliner Öfen, die zuweilen für gute Preise aus alten Häusern zum Wiederaufbau angeboten werden. Beim Abbau sollten unbedingt alle Kacheln nummeriert werden.
Wenn es vielleicht auch den Laien reizt, den Ofen selbst wiederaufzubauen, sollte er lieber einen Ofenbauer beauftragen. Der Ofen ist an einem Tag aufgebaut und muss langsam (ca. 14 Tage lang) angeheizt werden. In der Regel kann der Ofenbauer fehlende Teile ersetzen.
Für den Aufbau braucht man neue Schamottsteine und speziellen Ofenbaulehm. Die Kacheln werden vom Ofenbauer mit Metallklammern aneinandergefügt.
- Mit Textauszügen aus unserem Buch „Ein Haus aus Holz“, Blottner-Verlag Taunusstein
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