Springen die weißen Wellenrosse – Heinrich Heine auf der Norderney (6)

Um die nächtlichen Fahrten mit den Fischerbooten und das Baden im wild schäumenden Meer gut zu überstehen, hatte Heine bei einem kundigen Badegast Schwimmunterricht genommen. Der tosende Sturm der Nordsee glich dem Aufruhr seiner Seele, denn ohne Halt musste auch er auf dem Meer des Lebens dahintreiben. Gedichte wie „Nachts in der Kajütte“, „Sturm“ und „Gewitter“ spiegeln es wieder. War der Dichter doch in seinem Glauben wie ein Ball hin und her geworfen worden, allein „nur“ deshalb, weil ihm die Wurzeln seiner Herkunft eine berufliche und gesellschaftliche Zukunft in Deutschland verbauten. Später musste er Deutschland sogar verlassen. Wir treffen ihn deshalb in der Normandie wieder, wo man als Künstler ähnliche Anregungen finden kann. Heine hatte sich dort zum Beispiel in der Küstenstadt Granville am Meer aufgehalten.

„Große Natureindrücke müssen unsre Seele erweitern ehe wir den ganzen großen Menschen fassen können.“

Heinrich Heine

Leuchtturm auf der Norderney

Zum ewigen Grollen
Der stürmischen See
Marmorblass die Wolken.

Mit Rauschen, Murmeln
Und Tosen türmt sich auf der
Wellenchor im Blau.

Kaum des Mondes
Silberstrom erloschen das Huschen
Des Leuchtturmlichts.

Im wogenden Grau
Die Nacht bringt herein, Wolken
Wie Kormorane.

Die Haiku-Gedichte unserer Beiträge sind auch in den Geschenk-Buchreihen „LOUNGE“ und „Kunstretreat“ enthalten.

Sketchzeichnungen von Kurt Ries

Haiku-Gedichte von Gabriele Walter

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Als Buchautorin und Journalistin arbeitet Gabriele Walter mit dem Künstler und Grafiker Kurt Ries zusammen. In ihrem Reise- und Relaxblog helfen sie den Lesern, im Sinne der Selbstfürsorge und Prävention Stressverhalten zu korrigieren und sich Energie, Lebensfreude und mentale Kraft zuzuführen. Dabei fördern sie auch Kunst und Muse.