Am 23. April 1816 verließ George Gordon Byron London und setzte am 26. April bei Dover auf das europäische Festland über. Er sollte seine Heimat nie wiedersehen, denn er starb 1824 im Freiheitskampf für Griechenland. Es war vornehmlich ein berühmtes Gedicht des Dichters, das den Drachenfels zum Inbegriff der rheinischen Landschaft werden ließ und ihn bei einem englischen Leserpublikum bekannt machte. Aber auch die Kunstwerke des englischen Landschaftsmalers William Turner trugen wesentlich zur wachsenden Popularität der Burgruine über die Landesgrenzen hinweg bei.
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Online-Kunstevent „Turner und die Rheinromantik“:
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Die Drachenfels-Ballade
Mit der Veröffentlichung von Lord Byrons Gedicht „Der turmgekrönte Drachenfels“ wurde die Kombination von Landschaften mit dem Gefühlsleben ein Maßstab in der Lyrik. Die Mehrdeutigkeit in Byrons Ballade war für die Briten klar zu erkennen und erzeugte ein großes Interesse an diesem Ort. Das Gedicht ist ursprünglich Teil des lyrischen Zyklus „Childe Harold’s Pilgrimage und steht dort im III. Gesang.
Es wurde zu einem der populärsten Gedichte aller Zeiten und brachte die Briten in Scharen an den Rhein. Nach Turners erster Rheinreise, welche von Byrons Versen inspiriert wurde, wurden Auslandsreisen zu einem festen Bestandteil seines Lebens. Jeden Sommer ging er auf Reisen und hielt sich 1 – 2 Monate im Ausland auf.
Turners Einkünfte als Künstler waren hoch genug, um bis zum Sommer 1845 (70jährig) Jahr für Jahr verreisen zu können. Was die rheinischen Regionen betrifft, konnte er von Köln aus einer ausgezeichneten Straße folgen, die eben erst fertiggestellte Route Napoleon am Westufer des Rheins.
Von Köln nach Bonn und Remagen
Köln war die einzige Stadt, welcher Turner auf seinen Reisen etwas mehr Aufmerksamkeit widmete. Er skizziere den unvollendeten Dom und ein paar Ansichten vom Rhein und wanderte nach Bonn. Dort zeichnete er die Uferpartie mit dem Alten Zoll. Aus dem Jahre 1834 stammt seine Bleistiftskizze vom Bonner Markplatz mit dem alten Rathaus.
Schließlich wanderte er auf seiner ersten Rheinreise weiter nach Godesberg, wo er auf die erste Rheinburg stieß. Damals stand das Hochkreuz noch mitten in der Natur, auf Turners Ansicht sind rechts die Godesburg und links in der Ferne der Rhein und der Drachenfels zu sehen. In seinen 51 Aquarellen, welche aus dieser Reise hervorgingen, verkörpern die Rheinburgen das haupsächliche Sujet, keinesweg jedoch nehmen sie den üblichen zentralen Platz im Bild ein.
Am 20. August wanderte Turner bis Remagen. Unterwegs zeichnete er den Drachenfels, rechts von der Wolkenburg lässt Turner dann in seinem Aquarell den Mond aufgehen. Vom Standpunkt an der Fähre in Rolandseck betrachtet, kombinierte er aus den Motiven der Insel Nonnenwerth, des Rolandsbogens und des Drachenfelses ein eindrucksvolles Gemälde. Ebenso hat er den weitläufigen Blick an der Rheinbiegung bei Remagen mit der Kapelle auf dem Apollinarisberg und Unkel in einem Kunstwerk dargestellt.
Goethe und Heine am Rhein
Im übrigen hatte auch Johann Wolfgang Goethe Köln und Düsseldorf besucht. Er interessierte sich dort vor allem für die Kunstsammlungen und äußerte, dass ein Dombesuch ohne die Betrachtung des „Dreikönigsschreines“ unvollständig wäre. Sein Gedicht „Epiphanias“ widmete er den Heiligen Drei Königen.
Seinem Pladoyer für eine Reform des Kölner Karnevals dagegen ging ein gemischtes Gefühl aus Faszination für und Abneigung gegen den „Taumel“ des römischen Karnevals und seiner rheinischen Variante voraus.
Eng verbunden mit dem Rhein und dem Drachenfels war Heinrich Heine, welcher sich sowohl als Bonner Student in seinen Gedichten „Die Nacht auf dem Drachenfels“ und „Oben auf dem Rolandseck“ über die Landschaft um den Drachenfels als auch in seinem Versepos „Deutschland ein Wintermärchen“ vergnüglich und satirisch zugleich über Köln äußerte.
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