Mosel: Auf Turners Spuren flussaufwärts (8)

Am besten reist man im farbenprächtigen Herbst nach Cochem an der Mosel, um die malerische Atmosphäre dieser von William Turner bevorzugten Landschaft zu genießen und in die Gefühlswelt eines Künstlers aus der Romantikzeit hinein zu spüren. Von keinem anderen Mosel-Ort hat Turner mehr Ansichten gemalt. Das pittoreske Städtchen ist zudem ein ausgezeichneter Ausgangspunkt für die Erkundung des Moseltals.

Mosel-Folge-Beiträge:

 

Schiff bei Beilstein an der Mosel

Auf den Spuren Turners mit dem Schiff die Mosel bereisen

 

Entspannung hoch drei

Man gehe hinaus in die Natur und vergesse alle Ungelegenheiten des Alltags. Taucht man in die malerische Stimmung an der Mosel ein, wird die Seele von den goldenen Farben des Herbstes regelrecht durchflutet.

 

Burg Mechernich in Beilstein an der Mosel im goldenen Herbst

Burg Mechernich in Beilstein an der Mosel

 

Voller Staunen und Bewunderung mag man an gar nichts anderes mehr denken und einzig und allein der landschaftlichen Schönheit frönen. Tritt zudem das schöngeistige Flair von Kunst hinzu, potenziert sich der landschaftstherapeutische Effekt.

Turner verwendete eine strahlende Farbenpalette und die denkbar zartesten Techniken, um die Licht- und Schatteneffekte auf den Felsen, Weinbergen und Sträuchern der Moselhänge und die traumhaft schönen Spiegelbilder auf dem Fluß einzufangen.

Silhouette im Lichtschein

In seiner Miniformat-Serie auf blauem Papier von 1839 erscheinen die Reichsburg und das Städtchen Cochem zum Teil summarisch als Silhouette im Lichtschein. In nicht wenigen Szenen seiner Bilder schaut Turner von seinem Betrachtungpunkt unmittelbar in die Sonne. Gerade ist es doch jene „malerische Verdrängung der Symbolik des Monumentes“, was auch Turners Bilder so entspannend macht.

 

Cochem an der Mosel im Nebellicht am Vormittag

Cochem an der Mosel im Nebellicht am Vormittag

Viele seiner Bilder gleichen der Aufzeichnung einer Impression von Farbe und Atmosphäre. Die Einzelheiten von Gegenständen sind dabei relativ zweitrangig, viel bedeutsamer sind die Farben sowie Licht und Schatten.

So malte er Cochem mit dem Ausblick, wenn man die Stadt in Richtung Koblenz verlässt bzw. aus nördlicher Richtung oder auch aus der Ferne. Und auch aus südlicher Richtung und von oberhalb des Endertals betrachtet er die Burg und die Stadt. Die Bilder ohne Bleistiftspuren deuten darauf hin, dass Turner in Cochem in einigen Fällen im Freien coloriert haben muss.

Ausflüge flussaufwärts

Zwischen Trier und Koblenz ist Cochem die größte Stadt an der Mosel und gleichzeitig ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge zu den schönsten Flussbiegungen mit ihren Rebhängen und kontemplativen Orten.

 

Moselweinberge in den goldenen Farben des Herbstes

Moselweinberge in den goldenen Farben des Herbstes

 

Turners Reisekutsche war in einige Moselorte vorgedrungen. Ebenso war er aber auch mit dem Schiff unterwegs und malte aus dieser Perspektive. Wenn man im herbstlichen Bunt die Mosel hinauf reist, dann erlebt man sie in Turners Farbpalette getaucht und dringt mit schöngeistigem Spürsinn, ja mit Turners künstlerischer Gefühlswelt tief in die Landschaft ein.

Auch Beilstein – die Perle der Mosel – liegt an einer Flußbiegung. Der pittoreske Ort und die Burg von Mechernich gehörten zu Turners Motiven. Ebenso hat er Bernkastel und Traben-Trarbach in wundervoller Weise verewigt.

 

Die Mosel in herbstliche Farben getaucht

Das Moseltal in herbstliche Farben getaucht

 

 

.

Bitte nutzen Sie das Gästebuch für Ihre Kommentare!

Als Buchautorin und Journalistin arbeitet Gabriele Walter mit dem Künstler und Grafiker Kurt Ries zusammen. In ihrem Reise- und Relaxblog helfen sie den Lesern, im Sinne der Selbstfürsorge und Prävention Stressverhalten zu korrigieren und sich Energie, Lebensfreude und mentale Kraft zuzuführen. Dabei fördern sie auch Kunst und Muse.