Bei einem Genussspaziergang über die Bauernmärkte der Insel Madeira lernen wir die exotische Tamarillofrucht etwas näher kennen. Gedanklich schmecken wir in das saftige Fruchtfleisch der Baumtomaten hinein und lassen uns von ihrer zinnoberroten Farbe sowohl zu einer Reise über Madeiras schönen Atlantikarchipel als auch um die ganze Welt inspirieren.
Anleitung: Achtsamtkeitstraining
Info: 5-min.-Entspannung Mo. + Mi.
Therapeutischer Nutzen: Achtsamkeit
Die roten Tamarillo
Ein erster Blick auf das Foto mit den Tamarillo-Tomaten (siehe weiter unten) lädt dich zu einer genussvollen Meditation ein. Lies dir zunächst in aller Ruhe die fachkundige Einführung über die Baumtomate durch:
Die roten Baumtomaten passen gut zu den kräftigen Farben der exotischen Blütenpflanzen, die aus allen Erdteilen nach Madeira eingeführt wurden. Ihre wunderschönen Blüten gleichen dagegen einer zartweißen Orchidee.
Die Tamarillo wird ganzjährig geerntet. Wenn sie noch grün und hart ist, bekommt sie zunächst eine gelbe, dann eine rote Farbe. Die Früchte gibt es in allen Farben sowohl auf Madeiras Bauernmärkten als auch in den „Tante-Emma-Läden“ und Supermärkten der Insel zu kaufen. Für eine achtsame Verkostung sollten sie dunkelrot und weich sein, dann haben sie ihren optimalen Reifegrad erreicht. Reife Baumtomaten lassen sich etwa eine Woche im Kühlschrank lagern. Je reifer die Frucht desto süßer der Geschmack.
Tamarillo in der Küche
Die Tamarillo wird wie eine Kiwi halbiert und mit einem Löffel verzehrt. Auf Wunsch kann man sie mit Zucker nachsüßen. Sie hat einen hohen Anteil an Vitamin C und Eisen, außerdem enthält sie Kalium, Magnesium und Phosphor. Schreckt man die Tamarillo mit heißem Wasser ab, lässt sich ihre bittere Schale leicht entfernen.
Man kann die Frucht in pikanten Salaten verwenden, zu Brotaufstrichen, verschiedenen Süßspeisen, Marmelade oder Chutneys verarbeiten, wie Tomaten garen und als Beilage zu Fisch- und Fleischgerichten und für exotische Drinks einsetzen. Im Gegensatz zur Tomate bildet die Tamarillo erst im zweiten Jahr nach der Anzucht Früchte aus. Zum Überwintern genügen 5 °C.
Erneute Betrachtung des Bildes mit den Tamarillos:
Schau dir das Foto mit den roten Baumtomaten an und lass es vollkommen frei und unbefangen auf dich einwirken!
Genusstraining mit den Tamarillo-Früchten
Die Insel Madeira gilt als exotischer „Garten im Atlantik“:
- Betrachte das Foto in aller Ruhe und analysiere zunächst Formen und Farben der verschiedenen Früchte?
- Was für ein Gefühl erzeugt das Foto jetzt in dir? Vielleicht einen Duft, Sehnsucht nach Ferne, Exotik?
- Du brauchst das Gefühl nicht in Worte zu fassen, lass es einfach nur anklingen und im Raum stehen!
Ein Marktbesuch lohnt sich auf Madeira schon alleine wegen der tropischen Obst- und Gemüsesorten aus aller Welt, deren Namen man noch nie gehört hat. Du kannst von verschiedenen Früchten jeweils eine kaufen und sie achtsam verkosten bzw. eine Duft- und Geschmacksreise um die ganze Welt unternehmen. Botanische Namen spielen dabei keine Rolle, wichtig ist die entspannende Genussmeditation.
- Definiere die Farbe der Tamarillo-Tomaten etwas genauer!
- Woran erinnert sie dich?
Bei einer Reise über die Insel Madeira fallen immer wieder kräftige Farben – insbesondere die Farbe Rot – ins Auge. Neben den exotischen Blüten leuchten in diesem Farbton zum Beispiel die Fischerboote, folkloristische Teppiche und die Dächer der Häuser. In gewisser Weise symbolisiert das kräftige Rot die Farbigkeit der gesamten Insel.
- Rot ist die Farbe der Energie. Mit welcher Energie verbindest du die Tamarillotomaten? Vielleicht Kraft, Gesundheit oder auch Abenteuerlichkeit und Ferne? Wonach mögen die Früchte schmecken oder duften?
Christoph Kolumbus auf Madeira
Befasst man sich mit der Herkunft und Kultivierung dieser Frucht, dann klingen die Namen ferner Länder (Bolivien, Argentinien, Neuseeland) fast wie Musik in den Ohren. Auch Christoph Kolumbus wird im Zusammenhang mit der Tamarillofrucht genannt. Auf Madeiras Nachbarinsel Porto Santo steht hinter der Pfarrkirche von Vila Baleira ein altes Haus, in dem er gewohnt haben soll.
Am Sandstrand von Porto Santo wurde Kolumbus‘ Entdeckerseele auf angeschwemmte Samen aufmerksam, die vom Golfstrom aus der Karibik ostwärts transportiert wurden. Auf Madeira gelangte er schließlich zu der Gewissheit, dass eine Überquerung des Ozeans möglich sei.
- Vielleicht klingt es jetzt auch in deinem Gemüt nach Tango argentino oder lateinamerikanischen Rhythmen?
Die rote Farbe hat auf Madeira Tradition: Der aus Genua stammende Kolumbus kam im 15. Jahrhundert als Zuckerhändler nach Madeira. Möglicherweise handelte er dort mit dem damals noch reichlich vorhandenen Drachenblut, einem Pflanzensaft, aus dem ein begehrter roter Farbstoff gewonnen wurde.
Es war auch die Zeit des Raubbaus auf der Insel Porto Santo. Für den Schiffsbau wurde das Eiland kahl geholzt, wobei auch die Drachenbäume verschwanden. In den Kirchenschiffen Madeiras finden wir reich verzierte Holzbalkendecken aus jener Zeit.
- Die roten Früchte duften gleich der Insel Madeira aus sich heraus, auch ohne dass man sich dort aufhält!
- Spüre dich nun noch einmal in die Energie der Tamarillotomaten hinein! Was kannst du jetzt spüren: Mittelalterliche Historie? Ferne? Sonne? Wärme? Süße? Musik? Exotik?
- Welche Stimmung erzeugt das Bild mit den Früchten jetzt in dir? Du brauchst sie nicht in Worte zu fassen. Nimm sie – falls sie angenehm ist – in dich auf!
Infos und Tipps: Produkte der Insel Madeira
Insbesondere am Freitag und Samstag herrscht auf den Märkten Madeiras buntes Treiben, die prächtigen Blüten der Blumenfrauen verströmen dort ambrosaische Düfte und Händler preisen eifrig ihre Ware an. Der bekannteste Markt ist der Mercado dos Lavradores in Funchals Altstadt. In der majolikagefliesten Markthalle sind die obere Galerie und der Innenhof für die Obst- und Gemüsestände reserviert.
Vieles kommt von Madeira selbst, was man bei der Größe der Insel gar nicht so vermutet. In den Seitenräumen werden Wurst, Fleisch und Käse, aber auch Korb- und Lederwaren sowie Teppiche verkauft. Im hinteren Gebäudeteil befindet sich der Fischmarkt, wo man u.a. die riesigen Degenfische bestaunen kann. Preislich günstiger sind die Märkte in Machico und Santa Cruz (Mercado Quinhentista und Mercado do Santo da Serra).
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