Asuna Yamauchi, Japan: Knochenmonster

Die japanische Künstlerin Asuna Yamauchi präsentierte in der Gruppenausstellung „16 mal Kunst“ in Weißenthurm zehn kleinformatige Aquatinta-Radierungen. Die Knochenmonster und die dämonische Stimmung in den Bildern strahlen prähistorische Phantastik sowie mahnende Botschaft zugleich aus und erfahren dadurch in vortrefflicher Weise ihre künstlerische Legitimität.

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Unheimliche Knochen

Asuna Yamauchi 10, Japan, Pale Pink Bones: Deep Forest 2, 2018, Etching, Aquatint, 15 x 15 cm, 80

Asuna Yamauchi, Japan, Pale Pink Bones: Deep Forest 2, 2018, Etching, Aquatint, 15 x 15 cm

Die realistischen Landschaftskompositionen mit überdimensionalen rätselhaften Knochen von Asuna Yamauchi widerstehen den Verlockungen von Farbigkeit und lassen sich in diesem Sinne eher als „Anti-Malerei“ verstehen. Keine paradiesische Landschaft wird gezeigt. Im Vordergrund werden schauerliche Knochen ganz nah an den Betrachter heran gerückt.

Entweder sind sie vor einer weiten Meereslandschaft mit hoher Horizontlinie (also aus der sog. Froschperspektive) oder wie eine Felsenformation im Wald platziert. In beklemmender Weise erinnern die skulpturenhaften Knochengebilde an Mahnmale. Gewollt deplatziert entsteht eine surreale menschenleere Landschaftsstaffage mit fadem Licht.

Ein wildes, kalt schäumendes Urmeer will den Betrachter übermannen und fortreißen. Auch in dem Wald glaubt man sich zu verlieren. Von Urtieren, Dinosauriern oder nashornartigen Wesen könnten die Knochen stammen. Die „Intensität“ kalter Farben spricht von Tod und das bewegte Meer von Dramatik. Dabei ist das Schauspiel voller Realität, deren Gehalt im Ausdruck eines außergewöhnlichen Gefühls liegt.

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Kunstmeditation:

Schließe deine Augen und beobachte bzw. höre deinen Atem so lange, bis du angenehme Ruhe in dir spürst. Stell dir vor, du würdest die Ausstellung besuchen und die Kunstbilder in achtsamer Weise betrachten. Suche dir ein Kunstbild aus:

  • Worum geht es in dem Bild? Welche Besonderheiten weist es auf?
  • Nimm dir Zeit und analysiere die Farben und die Formen in dem Bild! Welche Farben und Formen kannst du entdecken?
  • Welche Assoziationen weckt das Bild bei dir spontan?
  • Worin liegt das Geheimnisvolle, Unaussprechliche, das wohl rein aus der Seele quellende der Künstlerin?
  • Es ist vollkommen ausreichend, wenn du jetzt etwas Besonderes fühlst, auch wenn es sich nicht genau fassen lässt.
Asuna Yamauchi, Japan: Zehn kleinformatige Bilder in der Ausstellung „16 mal Kunst“ in Weißenthurm am Rhein

Asuna Yamauchi, Japan: Zehn kleinformatige Bilder in der Ausstellung „16 mal Kunst“ in Weißenthurm am Rhein

In dem Kunst- und Geschenkbuch „16 mal Kunst“ wurden die vier Bilder der Künstlerin auf einer Doppelseite präsentiert.

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Als Buchautorin und Journalistin arbeitet Gabriele Walter mit dem Künstler und Grafiker Kurt Ries zusammen. In ihrem Reise- und Relaxblog helfen sie den Lesern, im Sinne der Selbstfürsorge und Prävention Stressverhalten zu korrigieren und sich Energie, Lebensfreude und mentale Kraft zuzuführen. Dabei fördern sie auch Kunst und Muse.