Toskana-Meditation: Balkon in Montepulciano

Das Bergstädtchen Montepulciano in der Toskana steckt voller pittoresker Überraschungen. Wenn man es durch sein altes Stadttor betritt, spürt man es schon: Tausende Künstler strömen dort hindurch, um verschlungene Gässchen und romantische Winkel in zauberhafte Aquarelle zu verwandeln. Nehmen Sie in Ihren Gedanken Platz auf einem schmiedeeisernen Toskana-Balkon, träumen Sie sich in bizarre Ausblicke und in den Genuss der toskanischen Küche hinein.

Anleitung: Achtsamtkeitstraining
Info: 5-min.-Entspannung Mo. + Mi.
Therapeutischer Nutzen: Achtsamkeit

Zimmer mit Ausblick

Blick von der Stadtmauer in Montepulciano in der Toskana auf alte Gemäuer und die Weinberge hinweg

Ausblick von der Stadtmauer in Montepulciano – Toskana

Ein erster Blick auf das Foto mit dem Toskana-Balkon und der Laterne (siehe weiter unten) lädt dich zu einem verträumten Genusserlebnis ein. Lies dir zunächst in aller Ruhe die kulturhistorische Einführung über Montepulciano und die Toskana durch:

Blick von der Stadtmauer in Montepulciano auf die Häuser des Ortes - Toskana

Künstlerort Montepulciano in der Toskana

Nirgendwo ist die Toskana schöner als im Süden. Überall verstreut liegen alte Abteien, bezaubernde Dörfer und historische Städtchen. Der Name der malerischen Kleinstadt sagt es bereits, auch Montepulciano hockt auf einer Bergkuppe und ist wie fast alle Orte der südlichen Toskana von Zypressen und Weinbergen sowie mit einer alten Stadtmauer umgeben.

Schon die blühenden Zeiten der Medici brachten florentinische Künstler und Baumeister nach Montepulciano, die das Städtchen nachhaltigst geprägt haben. Weithin thront es über dem schönen Orcia-Tal, das auf der Unesco-Welterbe-Liste steht. Sein altes Stadtbild hat es bis heute bewahrt.

Die in die Befestigungsmauern eingezwängte „Perle der Renaissance“ ließ sich durch keinerlei Bausünden der Moderne antasten. Auch die deutsche Wehrmacht konnte das Bergstädtchen nicht sprengen, der Befehl wurde nicht ausgeführt. Die irisch-amerikanische Schriftstellerin Iris Origo berichtet in ihrem „Toskanischen Tagebuch“ darüber.

In dem verschachtelten Ort auf dem über 600 m hohem Berg hatten sich Partisanen versteckt. Iris Origio lebte und wirkte in der Villa La Foce bei Chianciano Terme. Zusammen mit ihrem Mann, dem Grafen Origo, verhinderte sie in letzter Minute die Zerstörung von Montepulciano.

Auch der mit mehreren Oscarpreisen ausgezeichnete Film „Der englische Patient“ spielt in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges. Einige Filmszenen wurden in der Toskana, u.a. in Montepulciano und Pienza gedreht.

Glöcknerfigur auf dem zinnenbekrönten Torre de pulcinella in Montepulciano Toskana

Die Glöcknerfigur in Montepulciano stammt ursprünglich aus dem süditalienischen und neapolitanischen Volkstheaters.

Zunächst fällt der Torre di Pulcinella ins Auge, von dem zu jeder Stunde ein Glockenschlag in den Gassen verklingt. Harmonisch – auch für das Auge – wird er von der hölzernen Glöcknerfigur „Pulcinella“ erzeugt, deren närrischer Anblick den Glockenklang scheinbar in einen Minnesang verwandelt.

Vorbei an der marmornen Fassade der Kirche Sant‘ Agostino gelangt man auf die ehrwürdige Piazza Grande. Pate für das Rathaus auf dem Hauptplatz Montepulcianos stand der Palazzo Vecchio in Florenz.

Wer seinen hohen Turm besteigt, genießt ein sagenhaftes Panorama: Der Blick schweift zunächst über die Dächer der Stadt bis zur Wallfahrtskirche San Biagio, zu der eine 1 km lange Zypressenallee führt, und dann über die sanftgrünen Hügel der Toskana hinweg. In der Ferne kann man sogar die Isola Maggiore und den Trasimenischen See in Umbrien sehen. Franz von Assisi soll 1211 die Fastenzeit auf der Insel verbracht haben.

Erneute Betrachtung der Toskana-Fassade mit dem Balkon:

Schau dir das Fotos an und lass es zunächst vollkommen frei und unbefangen auf dich einwirken!

Schmiedeeiserner Balkon und alte Laterne an einem Toskana-Haus in Montepulciano - Nähe Stadtmauer

Toskana-Balkon in Montepulciano: Der Blick schweift über Dächer und Zypressenhügel hinweg.

(Übrigens kann dich das Foto der Rätsellösung in unserem Beitrag „Im Fischerhafen: Das goldene Farbenspiel der Sonne„ etwas näher bringen!)

Die Fassade eines alten Hauses in Montepulciano betrachten und sich in den Ausblick von dessen Balkon hinein träumen:

  • Betrachte die Fassade des Hauses! Was fällt daran auf?
  • Würdest du als Besitzer des Hauses vielleicht die Fassade verputzen oder diese verwunschene Patina lieber belassen, wie sie ist?

Sicher kannst du zustimmen, dass es vor allem der Balkon und die Laterne sind, die dem Haus seine Schönheit verleihen.

  • Schau dir den Balkon etwas genauer an! Wodurch gewinnt er sein toskanisches Flair?
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In romantischen Gassen wohnen, wo der Glockenschlag des „Pulcinella“ verklingt.

Nicht umsonst sagt man der Toskana nach, dass dort jedes Essen wie ein Fest begangen wird. Die Schafe auf den Weiden in dem hügeligen Umland liefern den hartgereiften Pecorino und den Ricotta-Frischkäse. Delikat werden die beiden Käsesorten als Vorspeise mit Walnüssen und Trüffeln verarbeitet – sowie mit Rauke oder Safran gewürzt.

  • Stell dir vor, du hast eine Ferienwohnung mit Ausblick gemietet und sitzt auf dem Balkon!

Das Wohnflair der Toskana ist sprichwörtlich. Dazu taucht die untergehende Sonne die von Nebeln umschleierten Hügel im Tal in das viel gerühmte Toskanagold. Auf einem runden schmiedeeisernen Tisch hast du einen Snack zubereitet. Du verkostest tiefrote „Vino nobile“-Trauben aus den umliegenden Tälern und verwöhnst dazu deinen Gaumen mit dem würzigen Pecorino-Hartkäse.

Du hast jetzt alle Zeit der Welt! Irgendwann spät am Abend, wenn ein letzter Glockenton verklingt, entzündet sich das Licht der alten Laterne…

  • Spüre nun in dich hinein, was hat sich in deiner Wahrnehmung verändert? Lass die schönen Eindrücke durch deinen Körper strömen und entspanne dich!

Infos und Tipps: Wiedersehen mit Montepulciano in unseren Toskana-Meditationen

Natürlich gibt es noch viel mehr über Montepulciano zu schreiben. In unseren fortlaufenden Toskana-Meditationen werden wir dort wiederholt verweilen, weitere Sehenswürdigkeiten achtsam betrachten und diese Momente genießen. Wenn Sie unsere „Reisemomente“ regelmäßig lesen möchten, können Sie unseren Blog kostenfrei abonnieren.

Denn Montepulciano legt jedem Besucher in sanfter und geheimnisvoller Weise Fesseln an die Füße. Wenn man das Gassengewirr durch die Porta al Prato wieder verlässt, träumt man schon von einem baldigen Wiedersehen.

Verwandte Seiten auf unserer Website:

  • Informationen über die Blog-Kategorie “Reisemomente” in unserem MEDITA-Reisejournal

 

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Als Buchautorin und Journalistin arbeitet Gabriele Walter mit dem Künstler und Grafiker Kurt Ries zusammen. In ihrem Reise- und Relaxblog helfen sie den Lesern, im Sinne der Selbstfürsorge und Prävention Stressverhalten zu korrigieren und sich Energie, Lebensfreude und mentale Kraft zuzuführen. Dabei fördern sie auch Kunst und Muse.